Forschungspreis Interkulturelle Theologie erstmals verliehen
Text: Stefan Jäger / Foto: Eckhard Zemmrich
In einem festlichen Akt wurde am 06. Oktober in Wittenberg erstmals der mit 5.000 Euro dotierte „Forschungspreis Interkulturelle Theologie“ im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Missionswissenschaft (DGMW) vergeben. Unter 39 eingereichten wissenschaftlichen Fachpublikationen wurde die Studie des in Goma / Demokratische Republik Kongo lehrenden baptistischen Theologen Dr. Eraston Kambale Kighoma ausgezeichnet. In seiner Promotionsarbeit mit dem Titel „Church and Mission in the Context of War“ untersucht er, wie die Baptist Church in Central Africa in dem Zeitraum von 1990–2011 auf die unterschiedlichen Kriege im Ostkongo reagierte. In der Begründung der achtköpfigen Jury heißt es: „Diese Studie wirft ein neues Licht auf bestehende Theorien zu Mission, während sie gleichzeitig spezifische Einsichten in die missionarische Aufgabe der Kirche im Kontext von Konflikten bietet. Sie stellt eine exzellente Ergänzung zu bestehenden missionswissenschaftlichen Studien für Forschung und Praxis dar.“ In seiner Laudatio hob Prof. em. Dr. Richard Friedli (Fribourg, Schweiz) Kighomas mutige und konkrete Auseinandersetzung mit der grausamen Realität des Krieges und die ethischen Folgerungen für die Praxis aus der „Trotzmacht der Hoffnung“ hervor.

Der Forschungspreis der DGMW, je zur Hälfte finanziert von der EMW (Evangelische Mission Weltweit in Hamburg) und der Steyler Mission (St. Augustin), wird alle zwei Jahre für exzellente Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Interkulturellen Theologie vergeben. Mit dem Preis soll die besondere Bedeutung der Interkulturellen Theologie als zukunftsweisenden Faches der akademischen Theologie und der Relevanz für gegenwärtige gesellschaftliche Diskurse gewürdigt werden.